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Webinar

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Ein Webinar ist ein Seminar, das online stattfindet. Oftmals wird es auch als „Live Online Training“ bezeichnet. Hierbei geht es um das interaktive Lernen in einer geschlossenen Gruppe, die von einem Trainer betreut wird. Im Unterschied beispielsweise zu Learning Management Systemen ist hier ein synchroner Lernprozess möglich, der dem in einer Präsenzveranstaltungen ähnelt: Zu einer Präsentation o.Ä. können live Fragen gestellt und beantwortet, Diskussionen angeregt und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Obwohl ein Webinar tendenziell trainerzentriert ist, muss und soll es kein trockener Vortrag sein. Es gibt einige Faktoren, die maßgeblich dazu beitragen, ein Webinar zu einem motivierenden und erfolgreichen virtuellen Lernerlebnis für die Teilnehmer zu machen:

1. Relevanz: Nicht alle Lerninhalte sind für Webinare geeignet. Inhalte, bei denen es z.B. auf Körpersprache oder Raumsituationen ankommt sowie Themen, die komplexe Vorgänge beschreiben, sind eher ungeeignet. Zudem müssen die Ziele des Webinars transparent und für die Teilnehmer wirklich relevant sein.

2. Planung und Konzeption: Webinare sollten ähnlich einem Drehbuch in Minutenslots mit zwei- bis zehn-minütiger Taktung sehr genau geplant werden. Denn: Im Gegensatz zu einem ein- oder zweitägigen Seminar gibt es kaum spontane Veränderungsmöglichkeiten. Daher sollte man immer einen Plan B in petto haben, falls etwas mal nicht so klappt wie vorgesehen. Außerdem bietet sich das Durchführen einer Art Generalprobe an.

3. Gestaltung: Um die kognitive Belastung auf der Teilnehmerseite möglichst gering zu halten, sollte die Textmenge kurz und knapp gehalten werden. Denn einerseits müssen sie zuhören, andererseits die Technik bedienen und dann auch noch den abgebildeten Inhalt verarbeiten. Das bedeutet konkret: alles Überflüssige wie z.B. Firmenlogo, Seitenzahl etc. weglassen. Stattdessen sind einfache Visualisierungen wie Tabellen, Diagramme, Organigramme und Grafiken vorzuziehen. Als grobe Richtlinie für die Anzahl der Folien sollte man sich als Trainer auf 10-15 inhaltliche Folien pro Stunde beschränken (interaktive Folien ausgenommen).

4. Moderation: Die Moderation eines Webinars ist eine sehr aktive Rolle, denn in aller Regel sind die Teilnehmer eines Webinars passiver als in der Präsenz. Wichtig ist vor allem, einen roten Faden zur Orientierung zu bieten und die Webinar-Teilnehmer zum Austausch untereinander anzuregen. Webinare müssen mit lebendiger Stimmmodulation aktiv moderiert werden. Es hilft übrigens durchaus, Körpersprache einzusetzen auch wenn die Kamera nicht eingesetzt wird – denn sie wirkt sich beispielsweise auf die Stimmlage aus.

5. Abwechslung im Hinblick auf Methoden und Medien: Die Teilnehmer sollten verbal und visuell angesprochen sowie zur Aktivität bewegt werden. Hierfür kann man Umfragen oder Pro-Contra-Diskussionen starten, für z.B. Meinungsbilder Kreuze auf entsprechend gestalteten Whiteboards abgeben. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Mix aus darbietenden, explorativen und erarbeitenden Methoden. Diese Abwechslung sorgt für Motivation und Spannungssteigerung.

6. Interaktivität als wichtigster Faktor: Interaktion sollte es sowohl zwischen Trainer und Teilnehmern sowie zwischen den Teilnehmern geben. Die Daumenregel: Etwa alle fünf Minuten eine interaktive Phase einbauen. Natürlich nicht auf Biegen und Brechen, aber immer dort, wo es sich gerade anbietet…

7. Soziale Präsenz: Mimik und Gestik werden, natürlich nur insofern die Webcams der Teilnehmenden nicht eingeschaltet sind, nicht übertragen. Jeder sitzt allein vor dem Rechner und es besteht keine Möglichkeit zum unverbindlichen Austausch zwischen den Teilnehmern wie beispielsweise in der Präsenzschulung. Daher ist es durchaus wichtig, eine Art Gemeinschaftsgefühl bei den Webinar-Teilnehmern zu erzeugen. Es bietet sich z.B. eine kurze Vorstellungsrunde zu Beginn oder eine Fragestellung (z.B. „Was würden Sie gerade machen, wenn Sie nicht am Webinar teilnehmen würden?“ etc.) an, die eine etwas persönlichere Ebene schafft.

Setzen Sie diese Ratschläge bereits in Ihren Webinaren um oder haben Sie andere Tipps und Kniffe, die bei Ihnen im Unternehmen großartig funktionieren? Dann lassen Sie es uns gerne wissen – wir freuen uns sehr auf den Austausch!

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