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Die digitale Transformation wandelt weltweit Unternehmen aller Branchen. Geschäftsmodelle werden von Grund auf verändert. Die Kommunikation und Arbeitsweisen in Unternehmen gestalten sich neu. Die interne Kommunikation steht vor der großen Herausforderung diesen Change-Prozess zu meistern und die Mitarbeiter dafür zu begeistern.

Am 2. und 3. November wurden bei der 18. Fachtagung Interne Kommunikation in Düsseldorf relevante Fragen für ein erfolgreiches internes Kommunikationsmanagement beantwortet. Unter dem Motto „Digitale Transformation: Veränderung – Technik – Mensch“ gaben Kommunikations-Experten und Verantwortliche aus Kommunikationsabteilungen Einblicke in Best Practices.

Reformation für digitale Transformation?

Am Mittwochabend lud die JP|KOM in ihren Büroräumen zur Auftaktveranstaltung der Fachtagung ein. Nach der Eröffnung durch Lars Dörfel (SCM) leitete Jörg Pfannenberg (JP|KOM) in die spannende Diskussion rund um das Buzzword „Digitale Transformation“ ein. „Hype oder Hybris?“ lautete die zentrale Frage des Abends.

Jörg Pfannenberg machte den Anfang und stellte die erste These auf. Auch die nachfolgenden Speaker Kathrin Zachary (Henkel), Manuel Wecker (JP|KOM) sowie Steffen Henke und Martin Müller (Vodafone) nutzten ihre Kurzvorträge, um jeweils drei weitere Thesen in den Raum zu stellen. Einen Tag nach dem Reformationsfest schmückten letztendlich zwar keine 95 Thesen die Wand, aber immerhin zehn, die das Publikum spalteten. Drei dieser „Vermutungen“ sorgten für besonderen Diskussionsstoff.

  • Social Media beschleunigt die Abschaffung von Hierarchie im Unternehmen.
  • Nur wer als Unternehmen Kunden und Kooperationspartner radikal vernetzt überlebt.
  • Die digitale Transformation nutzt analoge Medien für die interne Vermittlung. Das ist unglaubwürdig.

Zahlreiche Argumente wurden für diese Thesen gefunden, aber auch einige Aspekte, die dagegensprechen. Damit war eine gute Diskussionsbasis für einen spannenden Ausklang der Abendveranstaltung und eine Einstimmung in den Konferenztag geschaffen.

Trends – Lösungen – Erfolgsstories

Der Mittwochmorgen begann mit einer kurzen Vorstellung des Trendmonitors Interne Kommunikation 2016, der vor allem drei interessante Erkenntnisse zeigte:

Fachtagung IK bild 1

  • Das Potenzial der Digitalisierung für das Mitarbeitermagazin wird noch nicht genutzt. In fast neun von zehn Unternehmen erscheinen sie in gedruckter Form. Dies spiegelte sich auch in der Vorabenddiskussion wieder, bei der die These „Print ist tot“ von den meisten Teilnehmern nicht befürwortet wurde. Als Gründe wurden hier vor allem die schwer zu erreichenden Produktionsmitarbeiter oder Rentner genannt, welche die Mitarbeiterzeitschrift oftmals per Post erhalten. Phillip Mann (MPM) vermutete, dass der Trend womöglich immer mehr in Richtung „Bring your own device“ gehen wird und zeigte in seinem Vortrag Beispiele, wie Unternehmen die gedruckte Mitarbeiterzeitung ergänzen bzw. ersetzen können.
  • Dennoch stehen digitale Projekte bei der Mitarbeiterkommunikation ganz oben. Insbesondere das Intranet und der Auf- bzw. Ausbau mobiler Kommunikationsangebote. In einer kurzen Abfrage während des Workshops unseres Experten Dr. Julian Bahrs (IPI) „Social Intranet – Neue Arbeitsweisen etablieren, den Change kommunikativ begleiten“ zeigte sich, die meisten der teilnehmenden Unternehmen haben bereits ein Social Intranet eingeführt. Doch nahezu 95 Prozent sind damit nicht zufrieden und sehen Verbesserungspotential.
  • In nicht einmal jedem zweiten Unternehmen gibt es ein schriftliches Konzept für die Interne Kommunikation. Obwohl der Bedarf bei drei von vier Teilnehmern der Befragung durchaus gesehen wird. Anette Siragusano (comdirect) hinterfragte dies in einer der 10 Thesen ihres Vortrags „#querdenken – muss sich IK neu erfinden?“. Denn die zweite These „Geschwindigkeit und Unplanbarkeit nehmen zu“ setzt eine Just-In-Time Kommunikation voraus, die eine langfristige konzeptionelle Planung fast unmöglich macht.

Sebastian Lindemann (Philips), Corinna Krause (First Sensor) und Christian Fronek (Robert Bosch) zeigten in ihren Vorträgen, wie sich Geschäftsmodelle, Strategien und Strukturen in ihren Unternehmen gewandelt haben und wie die Interne Kommunikation diesen Change unterstützt hat. Beispielsweise ein Mitarbeiter Event der besonderen Art, das als Video produziert und über das Social Intranet allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wurde, um die Philips-Mitarbeiter zu begeistern und von der Veränderung zu überzeugen. Oder die Nachjustierung der Mitarbeiterzeitung, des Newsletters und einer Veranstaltungsreihe zur persönlichen Vorstandkommunikation sowie die geplante Einführung eines Social Intranets und Management Chats. Bei Bosch wurde außerdem die These „Intern = Extern, Extern = Intern“ von Anette Siragusano (comdirect) bestätigt. Deren mobile App ist z.B. über die freien App Stores verfügbar und können jederzeit von externen Personen abgerufen werden.

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Im Speed-Cafe von Dr. Bernd Wanner (SwarmWorks) wurden Fragen rund um die Herausforderungen der Digitalisierung für die interne Kommunikation betrachtet. Mit interaktiven Technologien konnten unter Beteiligung der Teilnehmer Abfragen und Ideenfindung in Echtzeit stattfinden.

Dass Bewegt-Bild und Multimediale Inhalte sowie Social Funktionen im Intranet immer wichtiger werden, zeigten auch die Vorträge von Daniel Aschoff (Allianz), Christian Chua (Kfw Bankengruppe) und Dr. Christian Möller (Drägerwerk).

Unser Fazit:

Der digitale Zug hat in der internen Kommunikation längst volle Fahrt aufgenommen. Die einen fahren bereits eine Weile mit, die anderen sind erst zugestiegen, wieder andere gehören zu den Lokführern. Den gewünschten Grat ihrer Digitalisierung schätzen die Meisten in den nächsten 3-5 Jahren zu erreichen, so zeigte eine Abstimmung unter den Teilnehmern. Wir sind schon jetzt auf die Entwicklung bis 2017 gespannt und freuen uns auch dann wieder Teil der Fachtagung Interne Kommunikation sein zu dürfen. Vielen Dank an alle die mit dabei waren. Falls Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

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